Das bundesweite Projekt „Budgetkompetenz“ will die Nutzung der Budgets für Arbeit und Ausbildung bundesweit verbessern.
Um Menschen aus Werkstätten vermehrt in reguläre Arbeitsverhältnisse zu bringen, kann seit 2018 das Budget für Arbeit (BfA) genutzt werden. Unternehmen, die eine Person mit Behinderung beschäftigen, erhalten dabei einen Lohnkostenzuschuss von maximal 75 Prozent. Außerdem werden etwaige Kosten für Anleitung und Begleitung der beschäftigten Person übernommen.
In Ergänzung dazu wurde 2020 das Budget für Ausbildung (BfAus) eingeführt. Mit diesem Budget sollen Menschen mit Behinderungen und sogenanntem Werkstattstatus eine Ausbildung in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes absolvieren können.
Sowohl das Budget für Arbeit als auch das Budget für Ausbildung werden bislang aber viel seltener in Anspruch genommen als erhofft.
Hintergrund: Deutschland hat sich mit der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) dazu verpflichtet, einen inklusiven und integrativen Arbeitsmarkt zu schaffen. Dies ist bislang nicht gelungen.
2015 monierte der erste Staatenbericht zu den Rechten von Menschen mit Behinderung, dass der Arbeitsmarkt in Deutschland immer noch segregiert sei (d.h., dass Menschen mit Behinderung in gesonderten Einrichtungen arbeiten). Werkstätten würden kaum auf den Übergang in den allgemeinen Arbeitsmarkt vorbereiten.
Im zweiten Bericht vom August 2023 zeigte sich der UN-Fachausschuss immer noch besorgt.
Hier setzt unser Projekt an:
- Wir setzen uns für einen leichteren Zugang zu den Budgets ein.
- Wir arbeiten daran, dass alle Interessierten kompetent zu den Budgets beraten werden.
- Wir wollen dabei helfen, dass Budgets besser umgesetzt werden und Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt am Arbeitsleben teilhaben können.
Zudem wendet sich das Modellprojekt an Arbeitgeber*innen, die sozialversicherungspflichtige Arbeits- bzw. Ausbildungsplätze im Rahmen der Budgets verwirklichen wollen. Besondere Aufmerksamkeit legen wir dabei auf Betriebe, die bereits Werkstattbeschäftigte auf Außenarbeitsplätzen beschäftigen.
Fachdienste oder Beratungsstellen erhalten von uns Informationen, Schulungsangebote und Praxisbeispiele, um die Umsetzung der Budgets zu fördern. Für Budgetnutzer*innen bauen wir eine Interessenvertretung im Sinne des Peer-Support auf. In einem ersten Ergebnis ist bereits eine Informations- und Vernetzungsplattform für Beschäftigte entstanden. Dieses Peer-Netzwerk trifft sich alle zwei Monate, Informationen dazu gibt es hier.
Kontaktieren Sie uns bei Fragen, Beratungsanliegen, oder Interesse an Workshops unter:
kontakt@budget-kompetenz.de